Nationale Dekade gegen Analphabetismus

Mit der neuen Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (2016 -2026) der Kultusminsiterkonferenz wird die Grundbildungskampagne im Kampf gegen den Analphabetismus (2012-2016), die auch von der KEB-Saar zusammen mit dem saarländischen Bildungsministerium, dem Verband der Volkshochschulen des Saarlandes und weiteren Verantwortlichen durchgeführt wurde, in Idee und Umsetzung weitergebracht.

Zur Dokumentation zur AlphaDekade-Konferenz 2019 zum Thema „Literalität und Teilhabe“ geht es HIER.

Eine Studie (LEO-Studie) über das Lese- und Schreibverhalten Erwachsener hat im Jahr 2011 ergeben, dass es bundesweit 7,5 Millionen funktionale Analphabeten bzw. gering literalisierte Erwachsene zwischen 18 und 64 gibt. Davon leben etwa 90.000 im Saarland. Gering Literalisierte sind Menschen, die keine zusammenhängenden Texte lesen oder schreiben können.

Von Anfang an zählen beim saarländischen Grundbildungspakt Aufklärung und Sensibilsierung der Öffentlichkeit sowie das Aufbauen von Netzwerken, Austausch, Teilnehmergewinnung und Qualifizierung des Lehrpersonals zu den Hauptaufgaben der Erwachsenenbildungseinrichtungen (hier geht es zur KEB-Saar-Qualifizierung 2023 für Alphakursleitende und Co) .

Betroffene sollen darüber hinaus ermutigt werden, sich helfen zu lassen – auch anonym über Servicetelefone etwa bei Einrichtungen der KEB. In einem praktischen Begleit- und Übeportal kann man sich auch online selber testen und/oder helfen lassen: unter www.ich-will-lernen.de.

Ein erster Erfolg zeichnete sich ab in der LEO-Nachfolgestudie (2018). Die Gesamtzahl der gering Literalisierten sank bundesweit von 7,5 auf 6,2 Millionen. Immer noch knapp mehr als die Hälfte davon sind mit der deutschen Sprache aufgewachsen. Ein Grund mehr, die Förderung dieser Menschen fortzuführen.

Nachdem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) noch ein Programm zur Förderung der „Arbeitsplatzorientierten Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener“ nachgelegt hatte, wird weiterhin das Ziel verfolgt, das Interesse von Unternehmen zu steigern, um Alphabetisierungs- und Grundbildungsangebote direkt am Arbeitsplatz einzurichten. Denn LESEN und SCHREIBEN sind heute in der Arbeitswelt unabdingbar. Dazu wurde ein „Einsteigermodul Beschäftigungsorientierte Lese- und Schreibförderung“ erstellt. Es gibt Impulse zur Ausgestaltung der Deutschförderung in Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung und zur Durchführung von arbeitsplatzorientierten Alphabetisierungsangeboten in der Weiterbildung. Hier geht es zum Material: materialsuche/grundbildung.de

Hinzu kam in den letzten Jahren auch das RECHNEN und der Umgang mit GELD in der Grundbildung. So wurden z. B. Materialien für Lehrende und Lernende in der finanziellen Grundbildung entwickelt und erprobt. Diese umfangreichen, sehr alltagsorientierten Lehr-/Lern-Materialien zu dem Projekt des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) mit dem Titel „Curriculare Vernetzung und Übergänge“ (CurVe I+II) finden Sie HIER.

Die KEB-Saar hat gemeinsam mit der Landesregierung, der Saar-Wirtschaft, den Gewerkschaften und weiteren saarländischen Bildungsträgern eine „Vereinbarung zum Grundbildungspakt Saar“ unterzeichnet. In diesem Rahmen wurden auch drei KEB-Grundbildungsszentren gegründet:

Die GRUNDBILDUNGSZENTREN der KEB

… wenn Sie jemanden kennen, der einen kennt, der einen kennt …

Geschützte Räume in verständnisvoller Atmosphäre. Wenn Sie jemanden kennen, der oder die sich schwer tut … Hier können wir ihr oder ihm sofort helfen!
Besuchen Sie uns auf Grundbildung-Saar.de!

Grundbildungszentrum SaarLernen – Teilhaben – Entfalten. Dafür stehen die Grundbildungszentren, die von der Katholischen Erwachsenenbildung im Saarland eingerichtet wurden. In geschütztem Raum haben hier funktionale Analphabeten wie auch Migrantinnen und Migranten, die schon länger hier im Saarland leben, eine gute Chance, ihrem Bedarf wie auch ihrem Recht auf „Grundbildung“ wie Lesen, Schreiben und Rechnen in freundlicher und verständnisvoller Atmosphäre nachzukommen. Als Partnerin des saarländischen Ministeriums für Bildung und Kultur hat die KEB bisher drei Grundbildungszentren eingerichtet. Angesiedelt sind diese bei der KEB Saar-Hochwald im Merziger „Haus der Familie“, der KEB im Kreis Saarlouis in Dillingen/Lebach sowie bei der KEB Saarbrücken – Außenstelle Neunkirchen, dort in der Katholischen Familienbildungsstätte Neunkirchen. Alle wichtigen Infos, Orte, Angebote sowie weiterführende LINKS finden Sie unter unserer neuen Grundbildungs-Homepage www.grundbildung-saar.de.

Was ist zeitgemäße Bildung?

Digitalpakt – ein Projekt mit dem Ministerium für Bildung und Kultur – Saarland

Die neue Fortbildungsreihe der KEB-Saar „Was ist zeitgemäße Bildung?“  findet in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung und unter Federführung der 3B Begleiten-Bilden-Begegnen (ehemals KEB im Kreis Saarlouis e.V.) in Form mehrteiliger Workshops statt. Es geht beispielsweise darum, Kursleitende fit zu machen für Online- und Hybrid-Seminare und generell, Mitarbeitende aus den Einrichtungen der kirchlichen Erwachsenen- und Familienbildung für das Digitalisierungszeitalter mit seinen neuen Lernformaten und Lehr-/Lernmitteln bis hin zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu qualifizieren.

Mama lernt Deutsch

Sprach-Projekt mit dem Ministerium für Bildung und Kultur – Saarland

 Mama lernt Deutsch ist ein so genannter niederschwelliger Deutsch-Kurs insbesondere für zugewanderte Mütter und Frauen. Schon seit fast zwei Jahrzehnten fördert das Saarländische Ministerium für Bildung und Kultur dieses zur sozialen Integration wichtige Projekt. Die Kurse sollen Migranten bzw. Migrantinnen helfen, erste Deutschkenntnisse zu erwerben oder vorhandene Kenntnisse zu vertiefen und zu erweitern, um ihren Alltag besser zu meistern. Mit den erworbenen Sprachkenntnissen erlangen sie in der neuen, aber noch fremden Heimat mehr Sicherheit und Selbstvertrauen.

Da viele Mütter ihre kleineren Kinder zum Unterricht mitbringen müssen, können diese seit 2022 von einer zweiten pädagogischen Kraft gleichzeitig vor Ort betreut werden. Die Kurse sind in der Regel offen für alle, die Deutsch lernen wollen, unabhängig von ihrer Nationalität und Religion.

Elternschule

Projekt mit dem Ministerium für Bildung und Kultur – Saarland

Die „Elternschule“ ist ein Projekt des Saarländischen Ministeriums für Bildung und Kultur. Im Rahmen dieses Projektes bieten die katholischen Bildungseinrichtungen verschiedene Vorträge zu Fragen des Erziehens und Lernens an. Sie organisieren die „Elternschule“ in KiTas, Schulen, Pfarr- und Familienzentren, in der eigenen Bildungseinrichtung vor Ort oder online. Ziel der Elternschule ist, den Lernerfolg von Kindern durch die Verbesserung ihres Lernumfeldes zu unterstützen. Folgende Themen sind neben vielen anderen stets präsent: „Gesunde Ernährung vom Säugling bis zur Pubertät“, „Resilienz & Verhalten“, „Lernkompetenz“ (u.a. aus dem Bereich Gedächtnistraining), „Medienkompetenz“ (insbesondere aus dem Bereich Prävention z.B. zu „Online-Social-Media-Gefahren“).